Unser Glücksgriff ... Wie in der Woche zuvor vereinbart, holten die beiden netten Damen vom Tierschutzverein Spanische Tiere e. V. Fox am Samstag (04.07.2009) von seiner Pflegestelle in Dinslaken ab, in der er seit nun annähernd 2,5 Jahre auf sein neues und hoffentlich auch endgültiges Zuhause warten musste, und fuhren zu uns nach Moers. In Moers angekommen brachten sie Fox in einer Transportbox zu uns in die Wohnung. Die Box wurde im Wohnzimmer aufgestellt und voller Spannung aller anwesenden Zweibeiner auf die ersten Reaktionen von Fox wurde die Tür der Box geöffnet. Würde er aus der Box kommen? Wie lange würde es dauern? Würde er schüchtern, unsicher oder verängstigt sein und sich wieder in die Box zurückziehen? Zögernd und nicht genau wissen, was mit ihm und um ihn herum denn alles geschieht, kam er schließlich doch etwas ermutigt durch gute Worte, der Erwartung auf Leckerchen und mögliche Streicheleinheiten aus seiner Box heraus. ... In die Box ging er nicht mehr zurück, deren Bewegungen er zuvor beim Transport mit Brummen quittiert hatte. Relativ schnell begann er mit der ersten Erkundung seiner neuen Umgebung. Es ist schon erstaunlich, dass gerade die ersten Tage und Wochen, in denen Fox bei uns war, so problemlos verlaufen sind. Im Vergleich zu den Hunden, die wir bis dato hatten, ist Fox diesbezüglich der unkomplizierteste von allen. Gerade in dieser ersten Phase der Eingewöhnung ist eigentlich damit zu rechnen, dass ein Hund mehr oder minder um seine altes Zuhause und seine bisherigen Bezugsperson(en) trauert und längere Zeit zum „Auftauen" bracht. Ein wenig Wehmut schien Fox zu bekommen, als Frau Wiesmann und Frau Crisand gemeinsam die Wohnung verließen und wegfuhren. Von da an verweigerte er bis zum Sonntagmittag jegliches Fressen. Erst danach war bei ihm scheinbar der Bann im Großen und Ganzen gebrochen und lebte sich sehr schnell in seine neue Umgebung ein. Äußerst hilfreich waren sein gewohntes und geliebtes Kissen und seine Decke, die ihm von der Pflegestelle mitgegeben wurde und ihm so etwas vertraute Umgebung und bekannte Gerüche vermittelten. Mittlerweile lebt Fox seit etwa 3,5 Monaten bei uns und er hat sich bereis in dieser Zeit wirklich prächtig entwickelt und ist weit davon entfernt ein Problemhund oder dergleichen zu sein. Sein Gewichtsproblem, das er vorher hatte, haben wir allein durch Umstellung der Ernährung und regelmäßiger Bewegung gut im Griff. Zurzeit wiegt er rund 8,2 kg und hat somit in der kurzen Zeit stattliche 2,1 kg abgenommen, ohne dabei explizit auf Diät gesetzt zu werden oder Kohldampf zu schieben. Hilfreich ist hierbei besonders, dass er die meisten Obst- & Gemüsearten als Nahrung akzeptiert und so eine ausgewogene und kalorienbewusste „Zwischenmahlzeit" erhalten kann. Die Umstellung der Ernährung half auch den Allergien zu begegnen, die Fox gegen einige Arten von Lebensmittel hat. Wir sind guter Dinge, dieses Problem nahezu komplett in Griff zu bekommen. Für uns ist der Umgang hiermit nichts neues, da Tweety bereits mit ähnlichen Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen hatte und wir diesbezüglich so unsere Erfahrungen mit der Bekämpfung oder Vermeidung derselben haben. Fox ist ein richtig feines und aufgewecktes kleines Kerlchen. An ihm können wir im Grunde keine wirklich schlechten Eigenschaften erkennen. Er ist von seinem Charakter her sehr lieb, clever, intelligent, schmusebedürftig und überaus anhänglich und personenbezogen, aber auch wachsam und aufmerksam und hat dabei eine sehr ausgeglichene und im Allgemeinen ruhige Persönlichkeit. Während der gesamten Zeit, in der Fox bei uns lebt, hat er nie aus Aggression oder Bösartigkeit die Zähne gezeigt oder gar mal zugeschnappt oder ein anderes negative Verhalten an den Tag gelegt. Er ist dem Grunde ein sehr unkomplizierter und umgänglicher Hund mit durchweg positiven Eigenschaften und einem guten Entwicklungspotential. Da wir so unsere eigenen Erfahrungen mit den Charaktereigenschaften von Jack-Russell-Terriern bzw. deren Mix-Versionen und ihrem mitunter komplizierten und anstrengenden Verhalten haben, trifft unseres Erachtens die Einordnung als Terrier-Mix oder Jack-Russell-Mix, wie sie Teils im Internet stand, auf Fox im positiven Sinne nicht ganz zu. Die Wesenseigenschaften des spanischen Ratero (Ca Rater Mallorquin), wie sie bei Wikipedia beschrieben werden, treffen besser auf Fox zu und umschreiben nahezu 1:1 sein gutes Verhalten. Anfangs glaubten wir, dass es zu Problemen mit dem Enkel (bzw. Neffen) kommen könnte, da Fox bei den ersten Besuchen leicht Nervös reagierte. Dieses Problem löste sich jedoch bereits nach nur wenigen Wochen weitestgehend in Wohlgefallen auf, da beide sich erst näher kennen lernen mussten und Niklas lernen musste (und auch weiterhin muss) im Ungang mit Fox bestimmte Spielregeln einzuhalten. Auch beim Spazierengehen macht Fox gute Fortschritte bezüglich seines Verhaltens bei Dingen oder Geräuschen, die er früher nicht oder nicht in dieser Art kannte. Mit Geräuschen aus dem Straßenverkehr kommt Fox in der Regel gut zurecht. Bei anderen Hunden ist sein Verhalten eher zwiespältig. Die einen mag er halt, die anderen aber eben nicht ... so wie es zwischen Menschen Sympathien und Antipathien auf den ersten Blick gibt, die man sich nicht unbedingt erklären kann. So haben wir festgestellt, dass Fox scheinbar weniger mit der Größe andere Hunde Probleme hat als vielmehr mit dem Grad der Impulsivität des jeweils Anderen. Er zieht eher ausgeglichene und ruhige vierbeinige Artgenossen den anderen vor, wobei es dann nicht unbedingt darauf ankommt, ob diese kleiner oder größer sind als er. In manchen Situationen ist er jedoch noch etwas vorsichtig und unsicher und versteckt sich, wenn ihm etwas nicht ganz geheuer scheint, gerne einmal kurz hinter oder neben einen, um Schutz zu suchen. Dieses werden wir mit der Zeit jedoch sicherlich in den Griff bekommen. Zumal Fox ist ja erst rund 3,5 Monate bei uns. In diesen Monaten ist es insgesamt besser gelaufen als wir es hätten erwarten können und dürften. Rom wurde ja auch nicht an einem einzigen Tag erbaut. Seine einzige „negative" Eigenschaft ist in gewissermaßen nur seine Verfressenheit und die dabei eingesetzte Intelligenz und Hartnäckigkeit, da er mit dieser versucht, seinem Willen und Bestreben Nachdruck zu verleihen. Aber richtig negativ ist diese Eigenschaft nicht! Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen, dass Fox wirkliche ein sehr, sehr lieber Kerl ist, mit dem wir den sozusagen Glücksgriff gemacht haben und ihn wirklich nicht mehr missen möchten.
An dieser Stelle möchte sich die gesamte Familie Köther (inkl. Fox) herzlich bei Frau Crisand & Frau Wiesmann bedanken und wünscht beiden viel Glück und Erfolg bei der zukünftigen Vermittlung von Hunden, Katzen & Co., die alleine durch Menschenhand ein Problem haben oder von dieser zum selbigen gemacht wurden.
Mit freundlichen Grüßen Familie Köther Moers, den 20. Oktober 2009
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