Spanische Tiere e.V.

Tierschutz mit Herz und Verstand

Post von Fox

fox22 Wir haben einen ganz tollen und ausführlichen Bericht von Fox und
seiner Familie bekommen...

Bitte nehmt Euch die Zeit und lest diesen bezaubernden Brief,
es lohnt sich wirklich!

An dieser Stelle nochmals einen ganz lieben Dank an Familie Köther,
die Fox trotz seiner beschriebenen "Ecken und Kanten" eine Chance gegeben hat und sich so rührend um "unseren" kleinen Mann kümmert -
wir freuen uns riesig!!!

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                                                      Ein Bericht der Familie
                                                          Köther aus Moers

Unser Verlust ...
Jeder Erfolg hat auch seine eigene ... und oft auch traurige ... Vorgeschichte. So auch bei uns.
Am 25. Mai 2009 verloren wir unsere geliebte Jack Russell Terrier Hündin „Tweety" mit nur etwa
11 Jahren. Sie war noch viel zu jung ... Binnen weniger Wochen und Monate verschlechterte sich
ihr Gesundheitszustand derart rapide, dass selbst die tierärztlichen Behandlungen keine
nennenswerte Erfolge mehr hatten und sich ihr Gesundheitszustand nur auf ein immer niedrigeres
Niveau stabilisierte.......... Bis schließlich der nächste Schub ihr den sprichwörtlichen Boden unter ihren
vier Pfoten wegriss. Tweety's Zustand wurde immer schlechter, so dass wir uns schweren Herzens
dazu entschlossen den letzten Weg mit Tweety gemeinsam zu gehen, den Hundebesitzer mit ihrem geliebten vierbeinigen Familienmitglied gehen können.
Nach Absprache mit unserem Tierarzt ließen wir Tweety schließlich am 25.05.2009 in ihrem Zuhause
und in ihrer gewohnten Umgebung einschläfern und ein paar Tage später wurde sie unter würdevollen Bedingungen im Kleintier-Krematorium in Wesel einäschern. Ihre Asche ließen wir in eine schöne und Urne füllen und nahmen sie so wieder mit nach Hause zurück.
Sie wird bei uns ... nicht nur im Herzen ... immer einen Ehrenplatz haben.

Unsere Suche ...
Die ersten Wochen nach Tweety's Tod waren für meine Eltern und mich sehr schwer.
In unsere Wohnung war es nun ungewohnt still, obwohl wir sie vor unserem geistigen Auge weiterhin
sahen und glaubten, bellen zu hören. Wir konnten uns an dieses Gefühl der Leere nur schlecht „gewöhnen" und waren zuerst der Auffassung, dass sie für uns der letzte Hund sei, dem wir ein neues Zuhause schenken können. Vor allem die Stille und der Umstand, dass der größte Teil des Tagesablaufs zuvor
von Tweety bestimmt wurde bzw. auf ihre Bedürfnisse abgestimmt war und dieser nun nach ihrem Tod vollständig umgekrempelt wurde, bewogen uns zur Suche nach einen „neuen" Hund.
Ein „neuer" Hund ersetzt hierbei natürlich nie den zuvor verlorenen treuen Weggefährten.
Alle Hunde, die wir vor Fox hatten, waren anders. Jeder hatte seinen eigenen Charakter, seine
Eigenarten, seine Macken und Marotten, die ihn jeweils individuell und unersetzbar machten. Eigenständige kleine Persönlichkeiten eben!
Die Suche gestaltete sich am Anfang recht schwierig, da wir die Erfahrung machen mussten, dass
gerade ältere Menschen bei Tierheimen & Co. wegen ihres Alters mitunter Probleme haben einen Hund
zu bekommen. Wären wir an dieser Stelle direkt zu einem Hundezüchter gegangen, so hätten wir wahrscheinlich nicht diese Probleme gehabt. Einfach hingefahren ... Hund ausgesucht ... Preis vereinbart ... Preis bezahlt ... Hund und Papieren mitnehmen ... zurückfahren ... fertig.
Genau dieses wollten wir jedoch nicht mitmachen, da wir fest davon überzeugt sind, dass es genügend Hunde in Deutschland oder auch Europa gibt, die ein neues Zuhause suchen und diese nicht extra für
den Verkauf gezüchtet werden müssen.
Durch einen großen Zufall stießen wir bei Internet-Recherchen mit dem Stichwort „Jack Russell Terrier in Not" über Googel.de auf eine Web-Seite, die fast die gleiche URL-Adresse hatte wie das obige Stichwort. Unter der Rubrik „Zuhause gesucht" sichteten wir die aufgeführten Hunde, die ein neues Zuhause suchen. Unsere Blicke blieben vor allem beim Foto von Fox mitsamt der obligatorischen Kurzbeschreibung und weiteren Kontaktinfos hängen. Mein Eltern und mir war recht schnell klar, dass er der Richtige für uns war, sofern er noch zur Vermittlung stand ... und nicht schon vermittelt wurde.
Für uns war es wie Liebe auf den besagten ersten Blick.
Über die Domain-Bezeichnung der E-Mail-Adresse von Frau Wiesmann gelangte ich zu der Internetseite eines Tierschutzvereins mit weiteren Fotos von Fox, Kontaktpersonen und Hintergrundinformationen zu seiner bisherigen recht traurigen Lebensgeschichte' und dem Umstand, dass er seit nun annähernd
2,5 Jahren in einer Pflegestelle in Dinslaken lebt und sich keine Person oder Familie findet, die sich
seiner annehmen will.
Dieser Verein war jedoch, wie wir erst später erfuhren, nicht mehr für die Vermittlung von Fox zuständig, hatte ihn jedoch samt Beschreibung weiterhin ... wenn auch nicht mehr auf aktuellsten Stand ... in seiner Datenbank verzeichnet. Zu unserem Glück muss ich ehrlich sagen, denn so erfuhren wir von seiner traurigen Geschichte und bestärkte uns in Ansicht, dass er der richtige für uns sein kann ... sein könnte, wenn es den klappen sollte.
Da wir zwei Telefonnummern hatten, rief mein Vater bei beiden Nummern an und hinterließ sowohl bei Frau Wiesmann als auch bei Frau Crisand eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Sicher ist sicher! Kurze Zeit später erhielten wir zum Glück einen Rückruf und besprachen telefonisch ausführlich unser Anliegen und unser ausgesprochenes Interesse an Fox.
Auf diesem Wege erfuhren wir, dass Fox mittlerweite leicht übergewichtig sei und ob es für uns ein Problem sei, dass seine Rute vollständig (d.h. bis zum letzten Wirbel) kupiert ist. Wir verneinten es.
Für uns war und ist auch im Nachhinein der Umstand, dass die Rute von Fox kupiert wurde, kein ausschlaggebender Faktor, der gegen seine Adoption spricht, zumal auch unsere Terrier-Hündin Tweety eine kupierte Rute hatte, wenn auch nicht so vollständig wie bei Fox.
Wir drei heißen die Praxis des Kupierens nicht gut, sondern für abstoßend und empfinden dies geradezu als widerwärtig. Jedoch sollte ein Hund nicht noch ein zweites Mal darunter leiden, dass Menschen solche vollendete Tatsachen schaffen und eine potentielle Vermittlung nur daran scheitert, dass keine Rute vorhanden ist.
Wir verabredeten für sonntags (28.06.2009) ein gemeinsames Treffen von Frau Crisand, Frau Wiesmann und uns bei der Pflegestelle in Dinslaken. Hier sollten wir Fox zum ersten Mal in Natura sehen und auf Tuchfühlung mit ihm gehen, um zu testen, ob die gegenseitige Chemie stimmt und er unseren „Vorstellungen" entspricht.
Als wir uns am besagten Sonntag trafen war für meine Eltern und mich Entscheidung sehr schnell gefallen. Wir nehmen ihn!!!
Natürlich kann man vom ersten Treffen nicht allzu viel verlangen. Wir konnten ja nicht erwarten, dass Fox einen begrüßt, als ob er einen schon Monate oder gar Jahre kennen würde. Man kann jedoch im groben testen, ob eine gewisse gegenseitige Sympathie gegeben ist, die die gegenseitige Eingewöhnung und Annäherung erleichtert und auf der beide Seiten der Hund-Mensch-Beziehung aufbauen können.
Nach Beendigung des Besuches in der Pflegestelle besprachen wir noch einige Einzelheiten zum Ablauf der Vermittlung und verabredeten, dass Frau Crisand und Frau Wiesmann Fox gemeinsam am folgenden Samstag (04.07.2009) zu uns nach Moers bringen würden. Gleichzeitig würden sie auf diese Weise
auch gemeinsam einen ersten Eindruck von seinem neuen Zuhause bekommen und beobachten können, wie Fox auf seine neue und ungewohnte Umgebung reagiert.

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Unser Glücksgriff ...
Wie in der Woche zuvor vereinbart, holten die beiden netten Damen vom Tierschutzverein
Spanische Tiere e. V. Fox am Samstag (04.07.2009) von seiner Pflegestelle in Dinslaken ab, in der er
seit nun annähernd 2,5 Jahre auf sein neues und hoffentlich auch endgültiges Zuhause warten musste,
und fuhren zu uns nach Moers.
In Moers angekommen brachten sie Fox in einer Transportbox zu uns in die Wohnung. Die Box wurde
im Wohnzimmer aufgestellt und voller Spannung aller anwesenden Zweibeiner auf die ersten Reaktionen von Fox wurde die Tür der Box geöffnet. Würde er aus der Box kommen? Wie lange würde es dauern? Würde er schüchtern, unsicher oder verängstigt sein und sich wieder in die Box zurückziehen?
Zögernd und nicht genau wissen, was mit ihm und um ihn herum denn alles geschieht, kam er schließlich doch etwas ermutigt durch gute Worte, der Erwartung auf Leckerchen und mögliche Streicheleinheiten aus seiner Box heraus. ... In die Box ging er nicht mehr zurück, deren Bewegungen er zuvor beim
Transport mit Brummen quittiert hatte. Relativ schnell begann er mit der ersten Erkundung seiner
neuen Umgebung.
Es ist schon erstaunlich, dass gerade die ersten Tage und Wochen, in denen Fox bei uns war, so problemlos verlaufen sind. Im Vergleich zu den Hunden, die wir bis dato hatten, ist Fox diesbezüglich
der unkomplizierteste von allen. Gerade in dieser ersten Phase der Eingewöhnung ist eigentlich damit
zu rechnen, dass ein Hund mehr oder minder um seine altes Zuhause und seine bisherigen
Bezugsperson(en) trauert und längere Zeit zum „Auftauen" bracht.
Ein wenig Wehmut schien Fox zu bekommen, als Frau Wiesmann und Frau Crisand gemeinsam die Wohnung verließen und wegfuhren. Von da an verweigerte er bis zum Sonntagmittag jegliches Fressen. Erst danach war bei ihm scheinbar der Bann im Großen und Ganzen gebrochen und lebte sich sehr schnell in seine neue Umgebung ein. Äußerst hilfreich waren sein gewohntes und geliebtes Kissen und seine Decke, die ihm von der Pflegestelle mitgegeben wurde und ihm so etwas vertraute Umgebung und bekannte Gerüche vermittelten.
Mittlerweile lebt Fox seit etwa 3,5 Monaten bei uns und er hat sich bereis in dieser Zeit wirklich prächtig entwickelt und ist weit davon entfernt ein Problemhund oder dergleichen zu sein.
Sein Gewichtsproblem, das er vorher hatte, haben wir allein durch Umstellung der Ernährung und regelmäßiger Bewegung gut im Griff. Zurzeit wiegt er rund 8,2 kg und hat somit in der kurzen Zeit
stattliche 2,1 kg abgenommen, ohne dabei explizit auf Diät gesetzt zu werden oder Kohldampf zu schieben. Hilfreich ist hierbei besonders, dass er die meisten Obst- & Gemüsearten als Nahrung akzeptiert und so eine ausgewogene und kalorienbewusste „Zwischenmahlzeit" erhalten kann.
Die Umstellung der Ernährung half auch den Allergien zu begegnen, die Fox gegen einige Arten von Lebensmittel hat. Wir sind guter Dinge, dieses Problem nahezu komplett in Griff zu bekommen.
Für uns ist der Umgang hiermit nichts neues, da Tweety bereits mit ähnlichen Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen hatte und wir diesbezüglich so unsere Erfahrungen mit der Bekämpfung oder Vermeidung derselben haben.
Fox ist ein richtig feines und aufgewecktes kleines Kerlchen. An ihm können wir im Grunde keine
wirklich schlechten Eigenschaften erkennen. Er ist von seinem Charakter her sehr lieb, clever, intelligent, schmusebedürftig und überaus anhänglich und personenbezogen, aber auch wachsam und aufmerksam und hat dabei eine sehr ausgeglichene und im Allgemeinen ruhige Persönlichkeit.
Während der gesamten Zeit, in der Fox bei uns lebt, hat er nie aus Aggression oder Bösartigkeit die Zähne gezeigt oder gar mal zugeschnappt oder ein anderes negative Verhalten an den Tag gelegt.
Er ist dem Grunde ein sehr unkomplizierter und umgänglicher Hund mit durchweg positiven
Eigenschaften und einem guten Entwicklungspotential. Da wir so unsere eigenen Erfahrungen mit den Charaktereigenschaften von Jack-Russell-Terriern bzw. deren Mix-Versionen und ihrem mitunter komplizierten und anstrengenden Verhalten haben, trifft unseres Erachtens die Einordnung als Terrier-Mix oder Jack-Russell-Mix, wie sie Teils im Internet stand, auf Fox im positiven Sinne nicht ganz zu.
Die Wesenseigenschaften des spanischen Ratero (Ca Rater Mallorquin), wie sie bei Wikipedia beschrieben werden, treffen besser auf Fox zu und umschreiben nahezu 1:1 sein gutes Verhalten.
Anfangs glaubten wir, dass es zu Problemen mit dem Enkel (bzw. Neffen) kommen könnte, da Fox bei
den ersten Besuchen leicht Nervös reagierte.
Dieses Problem löste sich jedoch bereits nach nur wenigen Wochen weitestgehend in Wohlgefallen auf, da beide sich erst näher kennen lernen mussten und Niklas lernen musste (und auch weiterhin muss) im Ungang mit Fox bestimmte Spielregeln einzuhalten.
Auch beim Spazierengehen macht Fox gute Fortschritte bezüglich seines Verhaltens bei Dingen oder Geräuschen, die er früher nicht oder nicht in dieser Art kannte. Mit Geräuschen aus dem Straßenverkehr kommt Fox in der Regel gut zurecht. Bei anderen Hunden ist sein Verhalten eher zwiespältig.
Die einen mag er halt, die anderen aber eben nicht ... so wie es zwischen Menschen Sympathien und Antipathien auf den ersten Blick gibt, die man sich nicht unbedingt erklären kann. So haben wir
festgestellt, dass Fox scheinbar weniger mit der Größe andere Hunde Probleme hat als vielmehr mit dem Grad der Impulsivität des jeweils Anderen. Er zieht eher ausgeglichene und ruhige vierbeinige Artgenossen den anderen vor, wobei es dann nicht unbedingt darauf ankommt, ob diese kleiner oder größer sind als er.
In manchen Situationen ist er jedoch noch etwas vorsichtig und unsicher und versteckt sich, wenn ihm etwas nicht ganz geheuer scheint, gerne einmal kurz hinter oder neben einen, um Schutz zu suchen.
Dieses werden wir mit der Zeit jedoch sicherlich in den Griff bekommen.
Zumal Fox ist ja erst rund 3,5 Monate bei uns. In diesen Monaten ist es insgesamt besser gelaufen
als wir es hätten erwarten können und dürften. Rom wurde ja auch nicht an einem einzigen Tag erbaut.
Seine einzige „negative" Eigenschaft ist in gewissermaßen nur seine Verfressenheit und die dabei eingesetzte Intelligenz und Hartnäckigkeit, da er mit dieser versucht, seinem Willen und Bestreben Nachdruck zu verleihen. Aber richtig negativ ist diese Eigenschaft nicht!
Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen, dass Fox wirkliche ein sehr, sehr lieber Kerl ist, mit dem
wir den sozusagen Glücksgriff gemacht haben und ihn wirklich nicht mehr missen möchten.

An dieser Stelle möchte sich die gesamte Familie Köther (inkl. Fox) herzlich bei Frau Crisand &
Frau Wiesmann bedanken und wünscht beiden viel Glück und Erfolg bei der zukünftigen Vermittlung
von Hunden, Katzen & Co., die alleine durch Menschenhand ein Problem haben oder von dieser zum selbigen gemacht wurden.

Mit freundlichen Grüßen
Familie Köther
Moers, den 20. Oktober 2009 

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