Die Leishmaniose wird:
NICHT von Hund zu Hund übertragen
NICHT von Hund zu Mensch übertragen
NUR über die Sandmücke übertragen (und vielleicht von einer Mama auf ihre Welpen)
Deswegen muss man keine Angst haben, einen Leishmaniose-infizierten Hund zu halten, auch wenn es Zuhause Kinder oder andere Hunde gäbe.
Wenn ein Hund infiziert wird, kann die Inkubationszeit sehr lang sein. Die Wissenschaftler sagen, es kann bis zu 7 Jahre dauern. Es gibt Hunde, die resistent sind und nie Symptome zeigen, und andere, die sich selbst heilen, und es gibt auch Hunde, deren Organismus nicht gegen die Parasiten ankämpfen kann und die krank werden. Diese Hunde brauchen Behandlung.
Symptome
Die Symptome der Leishmaniose sind sehr mannigfaltig: Hautinfekt (Dermatitis, Pioderma): eingeschränkt oder überall, mit oder ohne kahle Stellen
Ohrenentzündung
Angeschwollene Lymphknoten (Lymphadenopathie)
Augenprobleme (Uveitis, Hornhautödem, Bindehautentzündung, Glaukom...)
Lahmheit wegen Gelenkentzündungen (Polyarthritis)
Durchfall (Entzündung des Dick- oder Grimmdarmes)
Störungen der Nerventätigkeit (Horner-Syndrom, Krämpfe, usw.)
andere...
Wenn die Krankheit nicht behandelt wird oder die Parasiten den Innenorganen schaden, könnte der Hund: erbrechen
appetitlos sein
blutigen Durchfall oder Kot haben
aus der Nase bluten (Epistaxis)
an Gewicht abnehmen
müde werden
blasse Schleimhaut haben
anderes...
Diagnose
Heutzutage gibt es oft noch Schwierigkeiten, die richtige Diagnose von Leishmaniose zu erstellen. Es gibt verschiedene Diagnosemöglichkeiten:
Indirekte Tests: Serologische Bluttests - Sie messen Antikörper, deswegen sind sie nicht 100%-ig vertrauenswürdig.
Direkte Tests: Knochenmarkzytologie (Mikroskop 40x, 100x) - Man kann die Amastigoten (eine Form der Parasiten) direkt sehen, wenn sie da sind. Aber wenn man sie nicht findet, heißt dies nicht immer, dass ein Hund negativ ist.
PCR-Tests (Polymerase Chain Reaction = Polymerase-Kettenreaktion) von Knochenmark, Blut und/oder Hautverletzungen und Lymphknoten.
Man kann einen oder mehrere Tests kombinieren und nach klinischen Symptomen suchen. Außerdem darf man nie vergessen, dass ein Hund heute negativ sein und in Zukunft positiv werden könnte.
Behandlung und Prognose:
Mit den aktuellen Medikamenten gegen Leishmaniose werden die meisten Hunde normalerweise nicht 100%-ig geheilt und viele müssen FÜR IMMER behandelt werden. Zum Glück ist die Behandlung mit Tabletten nicht teuer. Man muss diese Hunde tierärztlich kontrollieren lassen und ihre Blutwerte müssen ungefähr alle 6 Monate überprüft werden.
Wir empfehlen, dass die Besitzer von Hunden mit Leishmaniose Tierärzte suchen, die Lust haben, gegen die Leishmaniose zu kämpfen. Viele Tierärzte kennen diese Krankheit nicht oder haben kein Interesse daran, sie RICHTIG zu behandeln.
Es gibt verschiedene Behandlungsprotokolle, um Hunde mit Leishmaniose zu behandeln.
Heutzutage sind Alopurinol (Tabletten) und Meglumin Antimoniat (oder Glucantime, unter die Haut gespritzt) die gebräuchlichsten Wirkstoffe. Wir empfehlen, dass alle Hundebesitzer, die einen Hund mit Leishmaniose haben, lernen, die Spritzen selbst zu injizieren, falls sie sie irgendwann benutzen. Man muss keine Angst haben, es ist einfach!
Der neueste Produkt um die Leishmaniose zu behandeln heisst Milteforan, der Wirkstoff ist die Miltefosin. Das Milteforan ist flüssig und wird mündlich gegeben. Die Behandlungen dauern 28 Tage, und man kann das Milteforan mit oder ohne Alopurinol geben. Man empfehlt diesen Produkt als Alternativ zum Glucantime, in den Fälle wo das Glucantime nicht gegeben werden kann.
Die Prognose der Leishmaniose ist abhängig von ganz vielen Faktoren, aber wenn Hunde beschwerdefrei sind und die Blut- und Harnwerte in Ordnung sind, können diese Hunde so gut und so lang leben wie andere Hunde, die frei von den Parasiten sind. Die behandelten Hunde sterben normalerweise nicht an der Leishmaniose, sondern weil sie angefahren werden, einen Herzanfall haben oder Krebs bekommen usw. Nur bei schwer niereninsuffizienten Hunden, die früher nie behandelt wurden, oder bei Hunden, die andere Komplikationen oder Krankheiten haben, kann sich die Krankheit sehr schlimm entwickeln und in dem Tod des Tieres enden.
Profilaxe
Die heute bestmögliche Profilaxe gegen die Leishmaniose ist, dass die Hunde im Haus schlafen, wenn sie in wärmeren Ländern leben. Dies gilt besonders ab ungefähr Ende Mai bis ungefähr Anfang Oktober.
Ab Ende Mai bis ungefähr Anfang Oktober wird auch das Scalibor-Halsband in Kombination mit Ex Spot- oder Advantix-Pipetten empfohlen, wenn ein Hund ein mediterranes Land besucht oder dort lebt. In den nördlicheren Regionen Europas muss man keine Profilaxe betreiben, denn es gibt einfach kein Risiko, weil die Sandmücke dort nicht überlebt.