Die liebe Reina ist nun auch über die Regenbogenbrücke gegangen... Hier ein Bericht der Adoptanten... "Sternenkind Luna" |
Liebste Luna, das erste Mal sah ich Bilder von Dir im August 2009 bei Spanische Tiere e.V. und sofort war ich so gerührt von Deinem Anblick. Dieser bildhübsche Hund, mit den wunderschönen Augen und dem zu Herzen gehenden Blick. Zu dieser Zeit nannte man Dich noch Reina oder auch Missy. Jeder sah, dass Du kein schönes Leben hattest, doch Du hattest die ganzen Jahre durchgehalten und mit Sicherheit Deine ganz eigenen Überlebenstechniken gefunden. Du warst viel zu dünn und hattest viele Welpen geboren. Ich behielt Dich „im Auge“ und schaute immer wieder auf die Internetseite, ob es Neuigkeiten von Dir gab. Ich wollte dich so gerne holen, doch unserer Retriever-Hündin Sheila ging es nicht gut und sie brauchte uns… und Sheila’s Partner Cosmo, Kater Teddy und Katze Lissy mussten sich auch schon für sie zurücknehmen. |
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Doch Du gingst mir nicht aus dem Kopf und im Winter 2009 nahm ich Kontakt mit Steffi von der Second Chance Pfotenhilfe auf, denn sie hatte dich aus der Tötungsstation gerettet. Du warst für eine Reise nach England reserviert… doch das war noch nicht zu 100% sicher. Ich blieb mit Steffi in Kontakt, sie schickte mir Fotos von Dir. Unserer Sheila ging es leider immer schlechter, wir konnten Dich nicht zu uns holen - trotzdem musste ich immer an Dich denken… Unsere Sheila brauchte unsere ganze Aufmerksamkeit und im nachhinein betrachtet, war es gut, dass Du zu dieser Zeit nicht zu uns kamst, denn es waren schlimme Tage und Wochen, als wir uns schweren Herzens am 15. Mai 2010 dazu entscheiden mussten, Sheila über die Regenbrücke gehen zu lassen. |
Wenige Tage später erreichte mich ein Anruf mit der Ankündigung eines Transports und der Frage, ob wir Reina zu uns nehmen möchten. Doch die Trauer wegen unserer Sheila war noch so frisch … es ging nicht… doch dann ergab sich ein neuer Termin im August 2010. Durch die Hilfe weiterer Tierschutzfreunde und einer Fahrkette konnten wir dich am 4. August in Würzburg abholen. Da hattest Du schon fast 24 Std. Fahrt hinter und noch mind. 6 Std. vor Dir. Doch Du altes Mädel warst fit, denn Du hast brav während der Fahrt geschlafen, so auch bei uns im Auto. Du hattest keine Unsicherheiten, hast dich sofort hingelegt. |
04.August 2010 |
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Am späten Abend waren wir dann endlich mit Dir zu Hause. Cosmo durfte Dich zuerst außerhalb des Grundstücks sehen und er war leider nicht begeistert. Du wolltest sofort Kontakt zu ihm aufnehmen, doch er knurrte. Erst recht, als Du dann auch noch mit ins Hause gekommen bist. Doch Du warst so aufgeregt und richtig happy und bist immer wieder durchs Haus gelaufen, hast sofort die Hundeklappe entdeckt und vom ersten Moment an genutzt. Du hattest bestimmt noch nie eine warme Wohnung von innen gesehen, doch Du warst vom 1. Tag an stubenrein. |
Diese alte Hündin wurde wieder zum Welpen :-). Unser alter Herr Cosmo war sehr genervt und ging Dir aus dem Weg. Du hast es akzeptiert, obwohl man spürte, dass Du gerne seine Nähe gesucht hättest. Dann entdecktest Du unseren Kater Teddy, der eigentlich keine Angst vor Hunden hatte… bevor er dich kannte ;-) Sobald Du ihn gesehen hast, bist Du mit weit aufgerissenem Maul hinter ihm her und nichts konnte dich aufhalten. Du hast Dir X-Male den Kopf gestoßen und Teddy hat Dir so oft mit der Kralle eins übergezogen, doch das war Dir egal – aufgeben… dass gab es bei Dir nicht. Da dachten wir, es kommt ein alter, gemütlicher Hund zu uns, doch Du holtest erstmal alles nach. |
Obwohl es Sommer war und Du einen riesigen Garten zur Verfügung hattest, wolltest Du anfangs am liebsten nur im Haus sein und im Wohnzimmer auf dem Sessel liegen (oder auch gerne mal im Bett). Den kleinen Sessel hattest Du sofort für dich entdeckt und in Beschlag genommen. Blöd war für dich nur, dass wir Menschen im Sommer immer nach draußen gegangen sind und da musstest Du natürlich mit, denn Du warst immer dort, wo wir waren – Du süßer Schattenhund. Doch Du wolltest Dich draußen nicht auf den Rasen legen, denn da waren Insekten und wenn eine Fliege auf Dir landete, dann reichte es Dir und Du gingst wieder ins Haus. Wir vermuteten, dass es damit zusammenhing, dass Du dein ganzes Leben im Dreck gelegen hast, den Fliegen und Zecken nicht ausweichen konntest und nun konntest Du endlich auf sauberen und weichen Decken liegen und hast es geliebt. |
7. August 2010 - wenn schon draußen, dann auf dem Liegestuhl ;-) |
August 2010 - Dies war von Anfang an dein Lieblingsplatz… |
und natürlich das Auto :-) |
Dann wurden Deine „Mama-Tumore“ erfolgreich entfernt, ebenso der dicke Knubbel unter Deinem Hals und die (verbliebenen) Zähne wurden saniert. Der Geruch aus Deinem Maul war wirklich unerträglich und noch nie habe ich soviel schwarzen Zahnstein gesehen. Du hast das alles super weggesteckt und warst am nächsten Tag schon wieder topfit und sahst so schick aus in dem Unterhemd ;-) |
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Cosmo war leider weiterhin nicht begeistert von Dir und auch Jürgen tat sich anfangs schwer mit Deiner unruhigen Art. Du warst das totale Gegenteil von Sheila. Es gab Tage, da dachte ich, Du könntest nicht bei uns bleiben, denn natürlich wollten wir, dass es allen gut geht. Doch mit jedem weiterenTag zeigtest Du uns, dass wir ohne Dich gar nicht mehr sein konnten. Mit all Deinen Eigenarten… es dauerte z. B. sehr lange, bis Du Hundefutter akzeptieren konntest, Du kanntest es halt nicht. Ich musste tricksen, denn Du warst dünn und ich wollte das Du zunimmst. Du kanntest auch keine Leckerchen, erst nach und nach merktest Du, dass diese Dinge gut schmecken, besonders Dein heißgeliebter Lammpansen. |
Du liebtest die Spaziergänge und mochtest alle Hunde, die Dir begegneten. Aber wehe einer davon knurrte Dich an, dann wurdest Du unsere kleine „Kampfmaus“, die sich mit dem anderen Hund anlegen wollte, selbst dann, wenn es ein Riesenschnauzer war. Ängstlich warst Du definitiv nicht! Doch Du bist mit Deinem tollen Sozialverhalten immer positiv auf alle Hunde zugegangen. Nach den Spaziergängen bist Du wieder auf deinen Sessel gesprungen und hast irgendwann sogar dann geschlafen, wenn wir mal nicht mit im Raum waren. Wir spürten, dass Du von Tag zu Tag immer gelassener wurdest. |
Ab und zu machten wir uns Sorgen um Dich, dann hattest Du leichte epileptische Anfälle, doch sie wurden mit der Zeit immer seltener. Unser Tierarzt freute sich immer Dich zu sehen, denn als wir zum ersten Check bei ihm waren, da befürchtete er noch, dass es jederzeit vorbei sein könne, da Du mit Sicherheit schon sehr alt wärst und man Dir ansieht, dass Du kein leichtes Leben hattest. Umso mehr freute er sich, wenn er Dich dann sah und war überrascht, wie toll Du Dich gemacht hattest. Du gabst uns dein Vertrauen, doch ab und zu zeigtest Du uns, dass Du mit Sicherheit auch böse Menschen erlebt hast. Wenn wir zu schnell die Hand nach Deinem Kopf ausstreckten um dich zu streicheln, dann zucktest Du zusammen und Du mochtest es überhaupt nicht, wenn man Deinen Nacken unerwartet anfasste, dann hast Du Dich weggedreht und uns ängstlich angeschaut. |
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Jürgen baute Dir und Cosmo eine Hundehütte. Den Bau hast Du natürlich begleitet und persönlich abgenommen ;-) |
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Dezember 2010 |
Ich liebte es, Dir beim schlafen zuzusehen, Dein Gesicht war dann immer so friedlich und glücklich. Besonders morgens, wenn Du langsam aufgewacht bist und Dein alter Körper erstmal in Bewegung kommen musste. Dann habe ich Dich vorsichtig massiert und gekrault und Du hast es sehr genossen, besonders um die Augen herum und an den Ohren. Das waren jeden Tag die schönsten Minuten mit Dir… oder wenn ich von der Arbeit kam und Du am Tor gewartet hast und wenn Du mich dann erkannt hast, dann hast Du Dich soooo gefreut und bist immer um mich herum gelaufen, Du warst sogar noch richtig verspielt. |
Natürlich ließ Dein Gehör und Deine Augen immer mehr nach, doch Du kamst damit zurecht und hast Dich der Situation angepasst. Deine Liegemale verheilten, sogar an deinem knorpeligen Schwanz und unterm Bauch wuchs wieder etwas Fell. |
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Cosmo begann Dich zu akzeptieren und verließ irgendwann nicht mehr den Raum, wenn Du auch anwesend warst. Aber ab und zu grummelte er Dich wieder an, wenn Du unzählige Male durchs Haus gelaufen bist. Doch zumindest hatte er sich etwas an Dich gewöhnt und knurrte Dich immer seltener an und im Auto durftest Du sogar neben ihm sitzen. |
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September 2012 |
Wir wussten, es wird nicht ewig so weiter gehen und ganz langsam wurden Deine Hinterläufe immer schwächer. Wir versuchten Dich mit Leckerchen und speziellem Hundefutter aufzupäppeln, doch wir mussten dabei zusehen, wie Dein alter Körper immer mehr abbaute. Aber Du warst trotzdem voller Lebensfreude, dass zeigtest Du uns jeden Tag. Und wenn Kater Teddy direkt vor deiner Nase lief, dann kam dein Temperament zurück und Du versuchtest weiterhin ihn zu schnappen. |
Die letzten Wochen Deines Lebens waren für uns alle sehr hart, besonders in der Nacht. Du warst viel unterwegs und sehr unruhig. Es gab gute Tage, doch auch viele schlechte und wir ahnten, dass Du den Winter wohl nicht mehr erleben wirst. Wir hatten große Angst davor, dass Dir etwas passiert, wenn wir gerade nicht zu Hause sind, doch am 7. Dezember 2012 kam ich frühmorgens zu deinem Körbchen, um Dir beim aufstehen zu helfen und ich sah, dass Du deinen Kopf nach rechts geneigt hattest und Du konntest nicht mehr stehen. Der Tierarzt bestätigte, dass Du einen Schlaganfall hattest und wir wussten alle, dass Du nun erlöst werden musst.
Wir hielten Dich in unseren Armen als Du ruhig und sanft einschliefst und es tat so unendlich weh! Denn auf diesen Moment kann man sich nicht vorbereiten. |
Liebste Luna, unser Sternenkind! Es ist so still hier ohne Dich, wir vermissen Dein Pfotengetrappel, Deine Hechtsprünge durch die Hundeklappe, wir vermissen so sehr, dass Du uns ständig im Weg stehst und selbst Cosmo hat mehrere Tage immer wieder mit gespitzten Ohren auf die Wohnzimmertür gestarrt, weil er wohl dachte, dass Du gleich wieder durch die Tür kommst. Du warst 2 Jahre und 4 Monate bei uns und hast unser Herz im Sturm erobert. Dein wunderschönes Gesicht mit den dunklen, tiefgründigen Augen werden wir nie vergessen und wir sind sehr dankbar, dass wir Dich kennenlernen durften und Du uns dein Herz geschenkt hast. Leb wohl meine Süße, bis wir uns hoffentlich irgendwann wiedersehen… |
Wir werden Dich nie vergessen! Deine Katja
mit Jürgen, Cosmo, Teddy und Lissy |
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